Eine Kashbah ist eine Art von Lehmburg, eine Art von befestigtem Dorf, das bis heute bewohnt und instand gehalten wird. Dunkle, enge, oft überdachte Gassen erscheinen wie ein Irrgarten. Im Sommer wird die Hitze abgehalten, im Winter speichert der Lehm die Wärme. Es ist kaum zu glauben: Hinter diesen Mauern leben viele Menschen.
Wie kann man sich dieses Leben vorstellen? Wie gestalten die Menschen ihr Leben, was sind ihre Feste? Worauf hoffen sie, was sind ihre Sorgen? Wer oder was bestimmt ihr Leben, welche Erfahrungen sind ihnen wichtig?
Unsere westliche Lebenserfahrung liegt viel zu weit von diesem Leben entfernt. Oder doch nicht? Bedeuten die Worte »Arbeit«, »Liebe«, »Streit«, »Glauben« dasselbe? Oder das Gleiche? Gibt es überhaupt diese Wörter in beiden Kulturen?
Und für mich: Wie kann ich dieses Leben fotografieren, ohne aufdringlich oder neugierig zu sein? distanzlos? respektlos?
Ein junger Mann, kaum von der Umgebung zu unterscheiden, klettert aus dem Brennofen, nachdem er die gebrannten Schalen heraus gereicht hat.
Das vielfältige, lebendige Grün der Schalen, einzigartig, ein Wahrzeichen dieser Gegend.
In Amezrou findet man in der Kasbah eine Synagoge, die nicht mehr aktiv ist. Sie wurde mit Mitteln der UNESCO wie viele Gebäude der Kasbah renoviert und restauriert. Lehm ist sehr vergänglich, und am Ende bleibt vom Dorf nur noch ein flacher Hügel – wenn man nicht kontinuierlich die Gebäude schützt.
Und ach dies: Es gab wohl eine Zeit, in der die Menschen ohne Hass miteinander leben konnten.
Perspektive und Ausschnitt, ein Schlüssel zum Verstehen
Was lesen wir im Gesicht?
Wohin geht sein Blick?
Der Vergangenheit eine Zukunft geben!
Aus welchem Blickwinkel sieht sie die Welt? Was befindet sich hinter der Mauer?