
Das Museum of the Water Civilization in Morocco, errichtet in Zusammenarbeit mit der UNESCO, stellt an sich und die Gäste recht hohe Ansprüche, wenn es die Problematik der Wasserversorgung in Marokko demonstrieren möchte. Die verschiedenen Themenbereiche werden anschaulich und museumspädagogisch sehr gut umgesetzt. Schautafeln, Video-Clips, Modelle und Exponate zeigen das Ringen der Bevölkerung um eine gerechte Wasserverteilung und Wasserwirtschaft überhaupt. Technische, biologische und juristische Sachverhalte werden anschaulich dargestellt.
Und man zeigt die Problematik des Klimawandels und die riesigen Aufgaben, vor denen die Welt steht und was zu wenige als Aufgaben erkannt haben. Noch immer haben die »Weiter-soer« das Sagen.
Dazwischen aber schleichen sich Fragen ein:
- Warum sind keine weiteren Besucher im Museum – wenn man von einer Klasse mit sehr jungen Schülerinnen und Schülern absieht?
- Warum sind die Daten nicht aktuell?
- Warum funktionieren viele Video-Stationen nicht korrekt?
Was man im Museum wahrnimmt: Wir leben in einer Übergangswelt, einer »Zwischenwelt«, mit allen Ängsten und Sorgen: Das Alte ist obsolet, das Neue noch nicht klar. Weiter so geht gar nicht.

Der Blick vom Museum ins Freie, wie durch einen ein Gletschermund, von innen. Viele der Gletscher sind schon verschwunden.

Das ist ein Blick in die Frauencooperative »Arganomade« in der Nähe von Essaouira und zeigt Frauen bei der Gewinnung des Argan-Öls, das für teures Geld verkauft wird
Frauenkooperative in einem islamischen Land? Geht das wirklich? Oder sind doch die Männer im Hintergrund, die die wesentlichen Vorgänge im Blick haben?
Ich weiß es nicht und ich wünsche mir, dass meine Fragen überflüssig sind. (Ich weiß aber von Zeiten in Deutschland, in denen die Frauen auch bei uns nicht voll geschäftsfähig waren. 1977!) So lange ist es nicht her.

Die Fahrten auf dieser Reise sind immer Verbindungen: zwischen dem Bekannten und dem Neuen, zwischen Aufbrechen und Ankommen, gestern und heute. Das Ziel auf unsrer Reise ist touristisch gut erschlossen, aber dennoch bleibt immer ein kleiner Rest von Unsicherheit.
Wir können etwas erfahren! Er-Fahren: Unterwegs sein, das Erlebte verstehen; aber auch: durchmachen, erleiden.

Und dann kommt man an, erreicht eine Grenze, hinter der Indien liegt, oder Amerika oder was auch immer.