Was ist das? Seit wann liegt der ägyptische Tempel von Karnak mit seinen grandiosen Säulen in Süd-Marokko?
Seit 1983! In diesem Jahr wurden die Atlas-Studios nahe Ouarzazate gegründet. Mittlerweile wurden viele erfolgreiche und auch qualitätsvolle Filme gedreht, neben den unvermeidlichen Wüsten-Monumental-Monsterfilmen. Und wie in Hollywood kann man in den alten Kulissen spazieren gehen und die Papp-Pracht der Sets betrachten. Aber ohne Licht sehen sie billig aus.
Das ist unser Guide, der aus seiner Führung eine persönliche Show macht und einen 52 Sek.-Clip dreht, ohne Probe! Es war eindrücklich.
Das ist eine Kulisse: Das ist nicht Betlehem, sondern ein nachgebautes Papp- und Lehm-Set in einem der Atlas-Studios in der Nähe von Ouarazate.
Und das sieht aus wie Ait-Ben-Haddu, ein befestigtes Dörfchen Stadt am Fuße des Hohen Atlas in der Provinz Ouarzazate im Südosten Marokkos, was ja auch stimmt. Aber es war auch immer wieder Kulisse von verschiedenen Monumentalproduktionen:
- Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil
- James Bond 007 – Der Hauch des Todes
- Die letzte Versuchung Christi
- Himmel über der Wüste
- Land der schwarzen Sonne
- Kundun
- Der Legionär
- Die Mumie
- Gladiator
- Black Hawk Down
und viele andere.
Und es wird von seinen Bewohnern verlassen, weil das Leben in den Lehmhäusern zu beschwerlich ist. Da helfen auch keine romantischen Gedanken.
Das ist die Kirche St. Thérèse in Quarzazate – ja, genau, die Kirche, deren Hinweisschild ich vor einigen Tage auf der Fahrt in die Wüste entdeckte, die ich aber aus Zeitmangel nicht mehr besuchen konnte. Jetzt aber, bei unserem 2. Stopp, klappt es. Mich machen zunächst die vier Polizisten stutzig, die vor der Kirche postiert sind. Ist es in Marokko notwendig, Kirchen und ihre Besucher zu schützen? Unsere Guides haben bisher immer von einem guten Zusammenleben der Menschen berichtet, was man ja gerne so sehen wollte. Die Polizisten vor der Kirche sagen etwas anderes.
Das ist Sr. Rehema, die die Tür zum Kirchhof öffnet. In großer Herzlichkeit zeigt sie die Kirche und ihre Einrichtung und den kleinen Laden, in dem sie Handarbeiten verkauft. Leider ist auch diesmal wieder die Zeit viel zu kurz, um tiefer ins Gespräch zu kommen, ein Gespräch über den Glauben als Christin in einer muslimischen Welt.
Meine Recherche hat ergeben, dass das Leben der Christen in Marokko schwierig ist, um es vorsichtig auszudrücken. Es gibt historische Ereignisse, die das Klima vergifteten, und in der Gegenwart erlebt man in vielen Bereichen eine Radikalisierung.
Auch diese Erfahrung gehört zur Rundreise durch Marokko.