
Ein Sakralbau der Superlative: 200 m × 100 m ×200 m: 80 000 Gläubige außen, 20 000 Gläubige innen, – Frauen mitgezählt – , verschwenderische Pracht im Innenraum, 7 Jahre Bauzeit, 500 Mio. € Kosten:
Das ist die Moschee Hassan II, die größte Moschee außerhalb Mekkas, deren grandioses Raumerlebnis jeden überwältigt. Natürlich können die Bilder und Zahlen nicht annähernd die Bedeutung der Moschee für die Muslime wiedergeben – auch in ihrer Widersprüchlichkeit.
Für mich war es eine kleine Zeitreise: Im Reli-Unterricht der 8. Klasse Thema »Islam« habe ich einen sehr schönen Film über die Moschee und deren Bedeutung als Gotteshaus gezeigt. Sie aber einmal live zu sehen: Das ist schon eine besondere Erfahrung. Und die Gespräche mit den Schülern damals berührten die gleichen Fragen der Besucher heute: Rolle der Religion im Staat, Rolle der Frau.

Im Ramadan vieles anders ist, merkten wir nach dem Besuch in der Moschee: kaum ein Café war geöffnet, sodass wir uns mit den Einkäufen Joghurt, Äpfel und Kräcker begnügen mussten. Dafür war dann das Abendessen zum Fastenbrechen mit dem Menü »Ramadan« sehr opulent. Der Ramadan als ein Fest der Sinne: Auch als europäischer Besucher kann man etwas von seiner Lebenskraft ahnen.