03. März: Casablanca

Licht und Schatten

Ein Sakralbau der Superlative: 200 m × 100 m  ×200 m: 80 000 Gläubige außen, 20 000 Gläubige innen,  – Frauen mitgezählt – , verschwenderische Pracht im Innenraum, 7 Jahre Bauzeit, 500 Mio. € Kosten:

Das ist die Moschee Hassan II, die größte Moschee außerhalb Mekkas, deren grandioses Raumerlebnis jeden überwältigt. Natürlich können die Bilder und Zahlen nicht annähernd die Bedeutung der Moschee für die Muslime wiedergeben – auch in ihrer Widersprüchlichkeit.

Für mich war es eine kleine Zeitreise: Im Reli-Unterricht der 8. Klasse Thema »Islam« habe ich einen sehr schönen Film über die Moschee und deren Bedeutung als Gotteshaus gezeigt. Sie aber einmal live zu sehen: Das ist schon eine besondere Erfahrung. Und die Gespräche mit den Schülern damals berührten die gleichen Fragen der Besucher heute: Rolle der Religion im Staat, Rolle der Frau. 

Flüssiger Marmor

Im Ramadan vieles anders ist, merkten wir nach dem Besuch in der Moschee: kaum ein Café war geöffnet, sodass wir uns mit den Einkäufen Joghurt, Äpfel und Kräcker begnügen mussten. Dafür war dann das Abendessen zum Fastenbrechen mit dem Menü »Ramadan«  sehr opulent. Der Ramadan als ein Fest der Sinne: Auch als europäischer Besucher kann man etwas von seiner Lebenskraft ahnen.

04. März: Rabat

Die Medina (Altstadt) ist fast menschenleer, nur ein paar Touristen verirren sich hierher, später auch die Stadtbewohner, die noch letzte Einkäufe erledigen und nach Hause eilen. Viele kleine, 2,50 m breite Geschäftchen haben geöffnet, die meist mit Waren, oftmals Trödel und Fake, ziemlich voll gestellt sind. 

Und dann treffe ich auf einen perfekt sortieren Laden für Haushaltsgeräte jeder Art, in dem ich eine Reisethermoskanne made in China kaufen kann – perfekt für lange Busreisen. Es ist mir ein Rätsel, wie sich die vielen Händler am Leben erhalten können. Jetzt im Ramadan sieht man immer wieder einige, die zwischen den Waren sitzend den Koran rezitieren und sich die Verse vom Handy vorsingen lassen. Tradition geht Hand in Hand mit der Technik. 

Fast alle Cafés und Imbissbuden sind geschlossen, bis auf wenige Ausnahmen, deren Adressen unser Tourleiter kennt, z. B. das Blue River Cafe am Ufer des Bouregreg, mit Blick auf die Oper von Rabat. Ja, das gibt es wirklich!  Sie ist ein eleganter Bau, 2024 eröffnet, hat aber noch keine Aufführung gezeigt. Dafür eine paar Shows. Unser Guide meint, dass es hier um ein Prestige-Unternehmen des Königshauses handelt, das wenig mit Kulturverständnis zu tun hat. Man mag schon am Sinn des Ganzen zweifeln und man denkt mit Wehmut an die Theaterdichte zu Hause, wo man jeden Abend im Umkreis von 40 Km mehrere Vorstellungen besuchen könnte. 

Die Prachtanstrengungen finden sich auch im Mausoleum für Mohammed V, für das nur die teuersten Materialien verwendet wurden. Das Grabmal liegt neben einer Bauruine aus dem 12. Jhd., die die größte Moschee der Welt geworden wäre. Im imposanten Turm hätte der Muezzin auf einem Pferd bis zum obersten Plateau reiten können. Es kam anders.

Viel authentischer und lebendiger ist die Kasbah des Ouyades, ein eigenes Viertel auf einem Feldvorsprung, in dem es sich entspannt bummeln lässt. Dass hier durch alle Zeiten immer wieder Kriege herrschen, mag man dann beim Blick übers Meer verdrängen.

06. März Volubilis – Meknes

Wenn der Tag in einem marokkanischen Steakhaus endet, in dem auch Fischsuppe und Spaghetti serviert werden, die die Anstrengungen des Tages wieder vergessen lassen, kann ich mich, einigermaßen gestärkt, daran machen, den Tag zu beschreiben – zumindest das, was mir wichtig erscheint. 

Volubilis ist die einzige römische Stadt in Marokko, ein wunderbarer Ort. Die Römer nannten das Land »Mauretania« Land der Dunklen«, wovon sich das Wort »Mohr« ableitet. Es lebten bis zu 20 000 Menschen in der Stadt, bevor sie als Steinbruch benutzt wurde.  Historiker können wohl eine typische Provinzstadt erkennen, der Reisende freut sich über die herrliche Umgebung und über die vielen Mosaike in der Stadt, die die Zeiten überdauert haben und etwas vom Lebensstil und Denken der Menschen übermitteln. Meine Lieblingsmotive: Ein Orpheus, der die Tiere mit seiner Musik zähmt und eine Darstellung des Mithras, wie er den Stier besiegt. In Heidelberg findet man ebenfalls ein Zeugnis des damals verbreiteten Kultes. Globalisierung gab es schon in der Antike.

Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich in Marokko viele Porträts machen könnte. Heute hat sich das nicht bestätigt. Das Bild hier zeigt einen Mitarbeiter auf dem Areal von Volubilis, der selber nach einem Foto fragte – und nach einem Kugelschreiber für die Kinder: win – win.

Meknes ist die kleinste der vier Königsstädte, gegründet im 11. Jhd., sehr wohlhabend, liegt in einer fruchtbaren Ebene. Bei der Fahrt heute sind wir über Stunden hinweg durch grüne Landschaften gefahren, die eher an ein nördliches Land denken lassen als an Afrika. Nur die Palmen haben die nordischen Assoziationen infrage gestellt. 

Auch die Geschichte dieser Stadt ist geprägt von Kriegen und Unterdrückungen und versank dann in Bedeutungslosigkeit. Ich habe keine Lust auf Aufzählungen von Schlachten. 

Heute aber können hier viele Menschen gut leben, und die Touristen sind beeindruckt vom überbordenden Leben einer orientalischen Altstadt, in den Souks der Handwerker. Am besten lässt man sich treiben, um dann festzustellen, dass man sich hoffnungslos verlaufen würde, wenn nicht der Guide ein Auge auf seine Schäfchen geworfen hätte und sie zum sicheren Pferch in Gestalt des Tour-Busses führt.

Wie immer ist die Zeit zu kurz, um alles wahrzunehmen: die Gerüche und Geräusche in den engen Gassen, die Handwerkskunst der Schreiner und Schlosser, die Menschen, die mich für einen kurzen Augenblick ansehen und die ich hier mit ihrem Porträt und ihrer Kunst ehren möchte.

07. März: Fès

Wenn man von einem der Hügel, die die Stadt Fès umgeben und auf denen sich das Häusermeer ausbreitet, in die Stadt hineinschaut, wenn man von der Menge des scheinbar Ungeordneten und Verworrenen selber verwirrt wird und hinter den grauen Fassaden kaum Leben vermuten möchte, wenn man dann aber näher kommt, zu den Stadttoren in ihrer vielfältigen Pracht, die die Besucher abhalten, die Grenzen zum Königspalast zu überschreiten, und wo nur die Fantasie sich ausmalen kann, wie sich das Leben hinter diesen abweisenden Mauern abspielt, oder zu den Stadttoren kommt, die die Besucher in das Gewimmel der Gässchen hineinziehen und hineindrücken, dorthin, wo sich alle versammeln, die alles am Leben erhalten: in früheren Jahrhunderten die Juden, die vor langen Jahrhunderten zusammen mit den Moslems aus Andalusien fliehen mussten und die heute nur noch in geringer Zahl in der Stadt leben, …

… die Töpfer, die mit ihrem sensiblen Fingern dem Ton auf der Scheibe die gewünschte Form schenken, …

… die Gerber, die in stinkig brauner Brühe stehen und die Haut der Kamele, Ziegen und Schafe weich und wohlriechend machen, sodass die Taschen und Jacken der Trägerin schmeicheln und sie das vergangene Leben der Tiere spüren lässt, …

 … die Malerinnen, die dem Ton mit Farben Leben schenken, dabei Tradition bewahren und nur selten Neues schaffen können, …

… die Weber, die mit feinster Wolle und berauschenden Farben – das Blau schimmert in allen Fassetten – betörendes erschaffen, …

… der Messer- und Scherenschleifer, der mit seinem Bein das Rad am Drehen hält, den Graveur, der mit seinem sensiblen Hammer Ornamente zaubert, …

… wenn man gefangen ist im Fluss der Menschen, der sich plötzlich staut, manchmal versiegt, wenn Gerüche der Nase schmeicheln oder sie irritieren, dann aber plötzlich herausgerissen wird durch einen unerbittlichen Streit zwischen den Händlern, den die umstehenden Zeugen nur belächeln, wenn man dann die Ruhe und die Sicherheit der in der Moschee Betenden spürt, die vor Allah stehen:

dann erliegt man der erschöpfenden Faszination der Stadt:

FÈZ

09. März: Auf dem Weg in die Sahara

Die Reise nach Süden fühlt sich zunächst an wie eine Fahrt durch ein europäisches Mittelgebirge – wenn man nicht allzu genau hinsieht: Grüne Felder und Wiesen und dicke Regenwolken,

die sich dann in Schneewolken verwandeln und eine Winterlandschaft hervorzaubern. Und ich muss auch nicht erwähnen, dass einige Straßen in den Süden gesperrt sind, und keiner der Polizisten mit Sicherheit sagen kann, welche passierbar sind.

Und ich brauche nicht das Erstaunen zu beschreiben, als ich zu ersten Mal die blaue Bergkette des Atlas unter dem blauen Himmel sehe, mit den weißen Wolken, die mit den Schneeresten der Berge im Gespräch sind und sich deutlich abheben vom trockenen Braun der Ebene. 

Ich darf aber nicht vergessen zu beschreiben, wie der Alte in seinem Laden mich davon abhält, schon längst abgelaufenen Joghurt zu kaufen und mir stattdessen neuen, frischen gibt und ich möchte nicht versäumen, ihm, dem alten Berber, ein Denkmal zu setzen.

Und ich will nicht versäumen, auf die vielfältigen Farben und Formen der Landschaft zu verweisen, die sich fast schon wie ein Gemälde auf der Staffelei eines Malers zeigt und den Gegensatz von Kunst und Natur vergessen lässt.

Und ich will nicht ohne die Beschreibung der Dörfer und Siedlungen enden, bei denen ich mir vergeblich vorzustellen versuche, wie die Menschen leben, wie sie den Tag verbringen, welche Hoffnungen und Sorgen sie bewegen, wie sie leiden und lieben.

10. März: Erg Chebbi

Royal Poet, vom König selber per Diplom bestätigt. Er führt uns durch seine Dichtung, englisch und arabisch, verweist auf seine Metaphern, und lädt uns zum Tee ein, den seine Frau im Hintergrund bereitet, führt uns ins Obergeschoss des Hauses, das wegen Geldmangels erst halb fertig gebaut ist, führt uns durch Dorf, immer umschwärmt von Kindern, zeigt Brandwunden an den Palmen, die sehr widerstandsfähig sind und wieder neues Leben entwickeln.

Palmen, die den Brand überleben

Im Ramadan unterwegs.

Wind, Sand, Wasser und später Sterne. 
Wasser und Wüste? Ja, das passt immer wieder mal – aber immer seltener. Der Klimawandel ist hier voll angekommen.

Probekarawane mit Touristen. 

Schattenspiele

Auch der Kleinste hinterlässt Spuren – für ein paar Minuten.  Wie kann man hier leben? 

Ein andere Welt, ein ferner Blick. 

13. März: Draa Tal – Quarzazate – Klimawandel

Zwei junge Palmen im Vordergrund, dahinter fünf abgestorbene Palmen, dann ein schöner Palmenhain und im Hintergrund eine wasserlose Gebirgswand unter blauem Himmel. Nichts Besonderes. Beim zweiten Blick aber entdeckt man aber zwischen den Bäumen 15 Fotovoltaik-Paneele. Fotovoltaik in der Oase? Wozu um alles in der Welt braucht man das? 

Seit Jahren regnet es hier und in der ganzen Gegend viel zu wenig. Die Palmen verdursten und die Neupflanzungen können nur überleben, wenn sie bewässert werden. Die Fotovoltaik liefert den Strom für die Pumpen. Sicher ist, dass wir hier ganz deutlich die Auswirkungen des Klimawandels sehen.

Fotovoltaik unter Palmen: Deutlicher kann die Energiewende Marokkos nicht beschrieben werden, eines Landes, das aufgrund der großen Anstrengung die Ziele der Energiewende (mit der Unterstützung vieler deutscher Firmen) erreichen wird. Man denke nur an die Sonnenkraftwerke Noor I-IV. Wenn es da Probleme gibt, rufen sie nach Lösungen, nicht nach Jammern

Ein Wegweiser zu einer Kirche in einem moslemischen Land? Ja, das Schild führt zur Église de Sainte Thérèse. Und auch dieses Schild spiegelt einen der großen Konflikte der Welt. Leider habe ich es zu spät gesehen, um die Kirche noch besuchen zu können. Ob es eine 2. Chance gibt?

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Ein ähnliches Thema:

Eine große Gestalt der (kath.) Kirchengeschichte lebte auch hier in dieser Region und in Algerien: Charles de Foucault. Es war eine äußerst wilde und in jeder Hinsicht radikale Lebensgeschichte: vom Lebemann zum asketischen Mönch, vom Egoisten zum Gemeinschaftsmenschen, vom Soldaten zum Friedensstifter. Er war von allen geschätzt, ein Freund der Tuareg, und wurde von einem Fanatiker ermordet. Seine Gedanken leben bis heute weiter in den religiösen Gemeinschaften der »Kleinen Brüder und Schwestern Jesu«.

Nach dem Tag mit den vielen Gedanken und beim Betrachten der prächtigen Palme im Abendlicht kommt mir Günter Eich in den Sinn: 

Ende eines Sommers

Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume!
Wie gut, daß sie am Sterben teilhaben!

(Günter Eich)

15. März: Ouarzazate – Ait-Ben-Haddou

Was ist das? Seit wann liegt der ägyptische Tempel von Karnak mit seinen grandiosen Säulen in Süd-Marokko?

Seit 1983! In diesem Jahr wurden die Atlas-Studios nahe Ouarzazate gegründet. Mittlerweile wurden viele erfolgreiche und auch qualitätsvolle Filme gedreht, neben den unvermeidlichen Wüsten-Monumental-Monsterfilmen. Und wie in Hollywood kann man in den alten Kulissen spazieren gehen und die Papp-Pracht der Sets betrachten. Aber ohne Licht sehen sie billig aus.

Das ist unser Guide, der aus seiner Führung eine persönliche Show macht und einen 52 Sek.-Clip dreht, ohne Probe! Es war eindrücklich.

Das ist eine Kulisse: Das ist nicht Betlehem, sondern ein nachgebautes Papp- und Lehm-Set in einem der Atlas-Studios in der Nähe von Ouarazate. 

Und das sieht aus wie Ait-Ben-Haddu, ein befestigtes Dörfchen Stadt am Fuße des Hohen Atlas in der Provinz Ouarzazate im Südosten Marokkos, was ja auch stimmt. Aber es war auch  immer wieder Kulisse von verschiedenen Monumentalproduktionen: 

  •  Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil 
  • James Bond 007 – Der Hauch des Todes
  • Die letzte Versuchung Christi
  • Himmel über der Wüste
  • Land der schwarzen Sonne
  • Kundun
  • Der Legionär 
  • Die Mumie
  • Gladiator
  • Black Hawk Down 

und viele andere.

Und es wird von seinen Bewohnern verlassen, weil das Leben in den Lehmhäusern zu beschwerlich ist. Da helfen auch keine romantischen Gedanken.

Das ist die Kirche St. Thérèse in Quarzazate – ja, genau, die Kirche, deren Hinweisschild ich vor einigen Tage auf der Fahrt in die Wüste entdeckte, die ich aber aus Zeitmangel nicht mehr besuchen konnte. Jetzt aber, bei unserem 2. Stopp, klappt es. Mich machen zunächst die vier Polizisten stutzig, die vor der Kirche postiert sind. Ist es in Marokko notwendig, Kirchen und ihre Besucher zu schützen? Unsere Guides haben bisher immer von einem guten Zusammenleben der Menschen berichtet, was man ja gerne so sehen wollte. Die Polizisten vor der Kirche sagen etwas anderes. 

Das ist Sr. Rehema, die die Tür zum Kirchhof öffnet. In großer Herzlichkeit zeigt sie die Kirche und ihre Einrichtung und den kleinen Laden, in dem sie Handarbeiten verkauft. Leider ist auch diesmal wieder die Zeit viel zu kurz, um tiefer ins Gespräch zu kommen, ein Gespräch über den Glauben als Christin in einer muslimischen Welt.

Meine Recherche hat ergeben, dass das Leben der Christen in Marokko schwierig ist, um es vorsichtig auszudrücken. Es gibt historische Ereignisse, die das Klima vergifteten, und in der Gegenwart erlebt man in vielen Bereichen eine Radikalisierung.  

Auch diese Erfahrung gehört zur Rundreise durch Marokko. 

17. März: Marrakesch

Natürlich ist es paradox, zu Beginn eines (Foto)Blogs ein Foto zu stellen, das in seinem Text auffordert, keine Fotos zu machen. Aber es drückt den Zwiespalt aus, den ich beim Nachdenken über Marrakesch empfinde.

Die Stadt ist ein Moloch – die Stadt ist ein Märchen.

Lebensraum der Bewohner, Sehnsuchtsort der Touristen, ein Tsunami an Geräuschen, Gerüchen, an Farben, Zusammenprall von Vergangenheit und Gegenwart, Mittelalter und Technik, Mythos und Realität, Marketing und Alltagsleben.

Man kann sich kein festes Bild machen, und doch passiert es ständig. Also lebe ich damit: Alle Bilder sind vorläufig, subjektiv, angreifbar, falsch und treffend zugleich.  

Die folgenden Bilder zeigen Handwerker, die für die einfachen Leute Gebrauchsgegenstände herstellen. Das sieht alles romantisch aus, »ursprünglich«, wie der Reiseführer sagt, ist es aber nicht. Knochenarbeit steckt dahinter. 

Ein Ruhepunkt könnte die Medersa Ben Yussef sein! Nein: zu viele Selfie-verliebte Gäste. Doch zum Glück ist die von Grund auf renovierte Medersa  groß genug, dass man einen ruhigen Platz finden kann, um die unzähligen Ornamente an den Wänden zu bestaunen, in ihrer Vielfalt und Schönheit und um seine Gedanken in die Zeit schweifen zu lassen, in der hier Jungen, – keine Mädchen! – lebten und lernten. 

Mitten in der Medina und doch abseits der Hauptströme der Touristen finden man mit Google Maps Hilfe zwei feine Museen:

Musée de la Femme, das Künstlerinnen Ausstellungsmöglichkeiten bietet und Fragen nach der Gleichberechtigung auf künstlerische Weise stellt, das ich leider mocht sehen konnte; und das grandiose Maison de la Photographie de Marrakech, das eines der Highlights der Stadt darstellte. Wie fotografierte man damals eine unbekannte, exotische Welt? Die Ausstellung gibt viele Anregungen und den Wusch, länger und mit mehr Zeit in der Stadt zu sein und die Menschen zu porträtieren, von innen heraus, wenn man so sagen kann.